Ein Studentenkrug kehrt zurück
Limburg Ausstellung schloss mit Schenkung an die Akademie
Hanau – „Wir haben mit dieser Ausstellung an diesem Ort erneut eine Vielzahl von Hanauern erreicht, die vielleicht sonst nie dem Werk dieses Künstlers begegnet wären!“. Mit diesem Fazit beschloss Werner Bayer, 2. Vorsitzender der Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V. (IGHA) am letzten Öffnungstag des Kulturforums vor der Weihnachtspause die jüngste Tafelausstellung der Reihe „Geprägt in Hanau“. Sie war dem Bildhauer Josef Limburg (1874-1955) gewidmet.
Drei Wochen lang konnte sich das Publikum der Stadtbibliothek vor allem auch anhand zahlreicher Leihgaben aus den Depots von Historischem Museum und Staatlicher Zeichenakademie und von Tafeln auf der Grundlage des vorliegenden Katalogs ein Bild von einem zu seiner Zeit überaus gefragten Bildhauer machen. An der Hanauer Zeichenakademie von 1890-94 ausgebildet, avancierte er später zum „Bildhauer der Päpste“, derer er gleich drei im Vatikan portraitiert.
Doch nicht nur diese Prominenz hebt Limburg aus der großen Zahl der damals an der Hanauer Akademie ausgebildeten Künstler hervor. Der Spross einer nach Hanau zugewanderten Goldschmiedefamilie hat sich auch durch die Gründung der „Akademischen Vereinigung Cellini“ in die Annalen der Akademie eingeschrieben. Hierzu hatte die Ausstellung eine heute nahezu vergessene Seite der Hanauer Zeichenakademie aufgerufen. „Die künstlerischen Interessen unter den Mitgliedern zu fördern und Gelegenheit zu geselligem Verkehr zu schaffen“ sei der Zweck dieser Vereinigung gewesen, so zitierte der Leiter der Akademie, Daniel Pfister, bei der Abschlussveranstaltung den Vereinszweck.
Eine Abschlussveranstaltung war vor allem angesetzt worden, um der Akademie einen Studentenkrug und eine Festzeitung aus der Frühzeit eben jener Limburg‘schen Vereinigung zu übergeben. Es handelt sich um eine Schenkung aus Kreisen der IGHA-Mitglieder. Diese nahm Daniel Pfister mit Dank an und erinnerte daran, dass Voraussetzung für eine Ausbildung an der Akademie heute wie zu Limburgs Zeiten noch immer „Empfindungen zur Kunst nebst einer ordentlichen Portion handwerkliches Grundtalent“ seien. Und Empfindungen schule die Zeichenakademie auch heute, sozusagen als Basis-Kenntnisse, ehe es in den Bereich des Kreativen gehe.
Die IGHA beginnt das Jahr 2024 mit ihrem Neujahrsempfang am Sonntag, 28. Januar im Schlossgartensaal der Karl-Rehbein-Schule. Den Festvortrag wird Landrat Thorsten Scholz halten. Außerdem steht die Vergabe des IGHA-Ehrentitels „Maitre de secours“ an.