Die Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt
lädt ein zum Vortrag
"Jude, Exilant, Straftäter – der Hanauer Verleger Karl Schustek (1894-1972)"
Dienstag, 04. Februar 2025, 19:30 Uhr
Ort: Karl-Rehbein-Schule, Schlossgartensaal
Referent: Werner Kurz
Am kommenden Dienstag, 4. Februar 2025, 19.30 Uhr referiert der Hanauer Journalist Werner Kurz über den „Jude, Exilant, Straftäter – Den Hanauer Verleger Karl Schustek (1894 – 1972)“ im Schlossgartensaal der Karl-Rehbeinschule in der Hanauer Altstadt.
Vor ziemlich genau 50 Jahren, am 28. Januar 1975, tat sich für die Bundesrepublik Spektakuläres: Die Regierung beschloss die Freigabe der Pornographie, der Begriff „unzüchtige Schriften“ verschwand damit aus dem deutschen Strafrecht. Dem Hanauer Verleger Karl Schustek kam diese Liberalisierung des Strafrechts allerdings zu spät. Schustek war 1973 gestorben. Jahrelang hatten ihn, den Juden und Emigranten, nach seiner Rückkehr aus dem Exil bundesrepublikanische Sittenwächter mit Prozessen überzogen, nicht selten mit antisemitischem Unterton. Schon 1933 war Schusteks verlegerisches Hauptwerk, Magnus Hirschfelds „Sittengeschichte des Ersten Weltkriegs“, eines der ersten Opfer der nationalsozialistischen Bücherverbrennung gewesen. Nach dem Krieg waren es angeblich „jugendgefährdende“ Schriften wie „Bonifatius Kiesewetter“ oder die Frau-Wirtin-Verse. Der Vortrag des Hanauer Journalisten Werner Kurz geht dem Lebensweg des 1894 in Wien geborenen Verlegers nach, der erst von den Nazis ins Exil getrieben wurde und nach seiner Rückkehr mit Doppelmoral und latentem Antisemitismus in der Bundesrepublik zu kämpfen hatte.
Der Vortrag wird von der Kooperation – Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V., Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V., der Volkshochschule Hanau getragen und ist gebührenfrei. Zugang zum Schlossgartensaal erfolgt über die Nordstraße – Eingang Schlossgarten über den Schulhof.
Seien Sie herzlich willkommen!